01.07.2025 | paderlog - Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
Dreimal soviel Fläche, innovative Technik und effiziente Lagerhaltung: Das Logistikzentrum des paderlog, Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie, wurde in der Pamplonastraße offiziell eingeweiht.
Das
paderlog ist Teil des Christlichen Klinikums Paderborn, das Anfang Juni aus der
Fusion des Brüderkrankenhauses St. Josef und des Krankenhauses St.
Johannisstift hervorgegangen ist. Angefangen vor 40 Jahren als
Krankenhausapotheke, wuchs das paderlog kontinuierlich. Inzwischen werden 23
Kliniken und viele weitere Einrichtungen wie Rettungsdienste und MVZs nicht nur
mit Medikamenten versorgt, sondern auch mit Medizinprodukten, also
beispielsweise Verbandsmaterial, Spritzen und Desinfektionsmittel.
Da
die ursprünglichen Räumlichkeiten auf dem Campus der Betriebsstätte
Brüderkrankenhaus nicht mehr ausreichten und auch keine Erweiterung möglich
war, wurde im Industriegebiet Mönkeloh ein Neubau realisiert, der ganz auf die
Bedarfe des paderlog zugeschnitten und seit Dezember 2024 in Betrieb ist.
Die neue große Fläche von etwa 3.200 m² Logistikfläche hat das
paderlog-Team genutzt, um zwei gängige Kommissionierungssysteme intelligent miteinander zu verknüpfen und so
eine außergewöhnliche und höchst effiziente Warenlogistik zu schaffen: Der
Halbkommissionierautomat Axon und der Vollkommissionierer von BDRowa arbeiten
parallel. Auf diese Weise wird eine extrem hohe Produktvielfalt automatisch
verpackt. Der Vollkommissionierer, den viele in kleinerer Version aus der
Apotheke kennen dürften, verarbeitet vor allem kleinere und seltener
angeforderte Medikamente. Der Automat räumt Waren vollkommen eigenständig ein
und gibt sie bei Anforderung heraus. Durch den Halbkommissionierer Axon werden
Waren verpackt, die häufig vorkommen bzw. eine größere Packungsgröße aufweisen.
Hier stellen Mitarbeitende die angeforderten Pharmazeutika auf das
Transportband, von dem aus die Waren automatisiert in die entsprechenden
Transportkisten sortiert werden.
Um den Platz in der über 10 m hohen Halle
optimal auszunutzen, wurde in einem Hallenabschnitt eine Mehrgeschossanlage
errichtet. Das Logistikzentrum bietet dadurch eine hohe Varianz an
Lagerungssystemen und Regalgrößen. Hinter dem ausgeklügelten System steckt jede
Menge Wissenschaft, Erfahrung und Köpfchen, erklärt Geschäftsleiterin Anne
Ignatius: „Wir haben uns durch das Fraunhofer Institut bereits bei den
Planungen des Neubaus unterstützen lassen. Anhand von Warendaten entstand so
ein Flächenbedarfsplan für unsere Produkte.“ Bei der Zuordnung der einzelnen
Waren zu den Lagerflächen halfen dann die jahrelange Erfahrung und das
Anwenderwissen: Häufige Produkte sind nah und damit schnell erreichbar für
Roboterarme. Und im Halbkommissionierer zusätzlich in ergonomischer Griffhöhe
für die menschlichen Mitarbeitenden.
Der
Standort des paderlog an der Husener Straße bleibt erhalten. Hier werden
Produkte hergestellt, die nicht industriell produziert werden, zum Beispiel
patientenindividuell zusammengestellte Zytostatika, Nahrung für Frühchen sowie
Salben und Zäpfchen.
Nach dem erfolgreichen Neubau-Projekt ist
das paderlog-Team bereits in den Vorbereitungen für die nächste Innovation: Im
Standort an der Husener Straße entsteht eine neue Abteilung für die
patientenindividuelle Arzneimittelversorgung: Unit Dose. Ab Herbst erhalten
Patienten im Christlichen Klinikum Paderborn dann maßgeschneiderte
Medikamentengaben in individuell verpackten Einheiten – um
Arzneimittelversorgung noch sicherer zu machen.
Infokasten:
Das
paderlog – Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie gehört zum
Christlichen Klinikum Paderborn und damit zur BBT-Region Paderborn / Marsberg.
Auf 3.200 m² Fläche sind über 4.000 Produkte in Hochregallagern bis zu 10m Höhe gelagert. 12.000 Packungen werden täglich kommissioniert. 95 Mitarbeitende sorgen dafür, dass jeden Tag etwa 200 Rollwagen mit verschiedensten Produkten an ca. 70 angeschlossene Einrichtungen, darunter 23 Kliniken, ausgeliefert werden.